Hallo zusammen,
schön, dass so viele den Weg zur heutigen Demo unseres Aktionsbündnisses zur Verkehrsminister*innenkonferenz Münster gefunden haben! Herzlich willkommen! Mein Name ist Julia, ich bin Co-Sprecherin der Ortsgruppe Münster des FUSS e.V.
Unser Verein setzt sich seit Jahren (1985) für eine Förderung des Fußverkehrs ein und für eine lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung. Wir als Ortsgruppe setzen uns für eine konsequente Berücksichtigung der Belange von zu Fuß gehenden Menschen in Münster ein. Sei es auf sicheren und breiten Gehwegen, angemessenen Querungsmöglichkeiten oder der Gestaltung attraktiver Gehwege mit Bänken und Begrünung sowie Schutz vor Abgasen, Lärm und Sicherheitsrisiken, die vor allem vom Autoverkehr ausgehen.
Fußverkehr wird oft belächelt und unterschätzt. Doch es ist die ursprünglichste und zugleich nachhaltigste Form der Fortbewegung. Zu Fuß gehen fördert die Gesundheit und ermöglicht ein sozialen Miteinander mit anderen Menschen. Wir setzen uns dafür ein, dass sich alle Menschen ob mit oder ohne Hilfsmittel, alleine oder in Begleitung entspannt und sicher durch die Stadt bewegen können. Sei es auf dem Weg zum Supermarkt, auf dem Heimweg von der Kita, auf dem Spaziergang mit Freund:innen oder bei Aufsuchen der nächsten Bushaltestelle, dem nächsten Fahrradständer oder der nächsten Car-Sharing-Station. Wir alle sind irgendwann Fußgänger:innen und auf gute und sichere Gehwege angewiesen.
Leider sieht die Realität auf den Gehwegen Münster und allen anderen Städten anders aus. Oft versperren legal oder illegal geparkte Autos den Gehweg und nehmen gemessen an ihrem Nutzen überproportional viel Patz ein. Hinzu kommen teilweise rücksichtslos abgestellte eScooter und Räder, Mülltonnen oder sonstige Hinternisse, die den ohnehin knappen Raum zusätzlich verengen. All das sind keine natürlichen Begebenheiten, sondern das Resultat einer andauernden Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen zu Fuß gehender Menschen.
Eine echte Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn der Fußverkehr neben Radverkehr und ÖPNV einen zentralen Platz in der Mobilitätspolitik einnimmt. Wir müssen unsere Städte so gestalten, dass Ziele des alltäglichen Lebens, Arbeitsstätten, Lebensmittelversorgung, Grünflächen und Gesundheitsangebote dezentral und fußläufig erreichbar sind. Eine Stadt der kurzen Wege wiederspricht dabei grundlegend einer autogerechten Stadt und Verkehrsplanung. Einer Planung, wie sie schockienderweise noch immer in vielen Köpfen und Politiken vorherrscht. Nicht nur städtischer Raum muss radikal umgestaltet und neu aufgeteilt werden, sonder auch die finanziellen Mittel müssen im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation umgewidmet werden.
Wir fordern daher eine nationale Fußverkehrsstrategie, die grundlegende Standards verbindlich definiert. Die Bund und Länder auffordert die Kommunen bei der Umsetzung einer nachhaltigen Mobilität zu unterstützen und entsprechende finanzielle Mittel langfrsitig und planungssicher bereit stellt.
Außerdem fordern wir alle Minister:innen der Länder und den Bundesverkehrsminister auf, sich an jahrzehntelang bekannten Forschungserkenntnissen zu orientieren und endlich eine umfassende Transformation unseres Mobilitätssektors anzutreiben. Grundlage dafür muss eine öffentliche Diskussion sein, die nicht nur über wegfallende Parkplätze diskutiert und in der autofreie Tage noch die innovativste und wie wir finden beste Idee ist, sondern aktuelle Ungerechtigkeiten im Straßenraum adressiert. Die extrem unfaire und umweltschädliche finanzieller Begünstigungen in den Blick nimmt, die massiven gesundheitlichen Auswirkungen des Autoverkehrs und die massiven Verkehrsrisiken thematisiert, unter denen vor allem die schwächsten Verkehrsteilneher:innen zu Fuß und mit dem Rad ausgesetzt sind.
In diesem Sinne möchte ich allen Menschen danken, die heute mit uns auf die Straße gehen. Die Mobilitätswende bleibt Handarbeit und braucht viele Menschen, die sich tag für tag einsetzen. Auch wir freuen uns über Menschen, die in unserer Ortsgruppe hier in Münster oder woanders aktiv werden möchten. Sprecht mich gerne an oder schreibt uns. Vielen Dank für eure Unterstützung im Einsatz für lebenswerte Städte und eine lebenswerte Zukunft.
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Ich gehe gern zu Fuß und mag es kommunikativ. Dafür braucht es genügend breite und freie Gehwege. Die sind in Münster leider die Ausnahme. Für gute Gehwege und weitere Verbesserungen für den Fußverkehr setze ich mich bei Münster zu Fuß als Ortsgruppe von FUSS e.V. ein.
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